Aktuelle Seite: Home Zentren Polen Archiv Polen Polen: Archiv 2007 2007 Sommerretreat in Darnkow von Compasso

Als ich in der Nacht vom 14. zum 15. Juli nach Darnkow aufbrach, war der Himmel über Poznan voller Sterne. Frühmorgens gegen 5 Uhr erreichte ich das Klodzko Tal in der Nähe einer kleinen Stadt namens Bardo. Es ist bemerkenswert, dass Bardo sich genau zwischen Klodzko und Darnkow befindet. Es sah so aus, als würde der Tag heiß und sonnig werden. Jacek holte mich von der Bahnstation in Kudowa Zdroj ab. Wir erreichten Drophan Ling ein paar Minuten vor Beginn der Großen Rigdzin Puja. Nach der Begrüßung mit Ugen Lama und allen Freunden begann die Puja.

Bei dem vorangegangenen Dordje Drollo Retreat mit Frauke war ich nicht anwesend, aber ich habe von den Teilnehmern gehört, dass es sehr inspirierend und kraftvoll war, wie immer. Frauke ist eben ein Profi.

Als ich in die Gompa reinkam, hat mich die Pracht der neuen Dekoration fast umgehauen – bhutanesische Malereien an den Wänden und Decken. Dieses wahrhafte Kunststück wurde von Mr. Khumbus Team in Bhutan geschaffen. Sechszehn Maler arbeiteten an ihm drei Monate lang. Die Malereien wurden danach gerollt und sorgfältig verpackt, dass sie nicht beschädigt werden können. So wurden sie dann nach Polen Drophan Ling transportiert. Hier wurden sie dann an die Wände und Decken geklebt. Das Ergebnis der Vollendung dieser schwierigen Aufgabe ist beeindruckend und wunderschön.

Da gibt es ein Vajra-Kilaya und Dordje -Drolo-Mandala, die dreizehn Manifestationen des Sampa-Lhundrup des stehenden Guru Rinpoche und Gottheiten des Kabgye-Mandala mit dem zentralen Kunzang-Heruka zu sehen. Weiterhin ist Hayagriva, Yamantaka, Nudan Dordje und C.R. Lama, die acht Emanationen von Padmasambhava und seine 25 Hauptschüler, Amithaba, Chenresi, Bhagavan Shakyamuni, die weiße und die grüne Tara mit ihren Manifestationen und Amitayus mit den Gottheiten des langen Lebens zu entdecken.

Alles an Wänden und Decken ist mit bhutanesischen Ornamenten geschmückt. Die vier Beschützer-Könige und acht Drachen wachen am Eingang über alles. Es ist einfach atemberaubend. Ich bin voller tiefer Wertschätzung für die Arbeit von Mr. Khumbu, seinen Malern und den Sponsoren für dieses Projekt, da ohne sie nichts so schnell und reibungslos geschehen wäre. Es ist offensichtlich, dass der Segen Padmasambhavas und C.R. Lamas nicht von diesem Projekt getrennt ist.

Als wir nach der Großen Rigdzin aus der Gompa rauskamen fühlten wir uns, als ob wir einen gut geheizten Ofen betreten würden. Diese unbeschreibliche Hitze wurde immer stärker und fühlte sich wie eine Einweihungszeremonie des Platzes für die kommende Stupa an. Diese Jahr habe ich eine Video-Kamera mitgebracht, so dass die Zeremonie der Einweihung des Platzes für die Stupa auf DVD aufgezeichnet wurde und von Jacek Skiruchas Archiv erworben werden kann.

Nach den Vorbereitungen von Rabten, versammelten wir uns alle an dem Ort, der für den Stupabau vorgesehen ist (Rabten ist ein junger Mann, der gerade Dodrubchen Rinpoches Shedra abgeschlossen hat und nach Polen gekommen ist, um unserem Tulku Antos Choekyi Gyaltsen die tibetische Sprache und Grundlagen des Buddhismus beizubringen).

Die Sonne brannte so sehr, dass jeder – der welche hatte – Schirme aufspannte oder Kappen aufsetzte. Ugen Chemcho Lama und Chokyi Gyaltsen Tulku setzten sich unter einen riesigen Schirm, der von Smic (unserem Vollzeit-Bodyguard, der ungeachtet seines Gesundheitszustandes die zwei Tulkus unermüdlich beschützte) gehalten wurde.

Nach einer kurzen Ansprache begannen wir mit der kleinen Rigdzin-Praxis und ihr Klang und Segen breitete sich über die Berge und den Wald aus. Diese einzigartige Praxis ist die Essenz des Segens und die Brücke zwischen uns und unserem Meister und Padmasambhava. Nach der Puja begann Ugen Chemcho Tulku mit dem Hauptteil des Rituals, der Tormaopferung für die lokalen Gottheiten und dem Aufstellen der Grenze gegen schadenverursachende Wesen. Um die Ecken der zukünftigen Stupa waren Gebetsfahnen aufgehängt, die jetzt über unseren Köpfen im Winde flatterten.

Danach gab Tulku Ugen gesegnete Tsatsas aus dem Khordong Kloster in Siliguri in eine Grube. Diese Tsatsas wurden während der Einweihung der C.R. Lama-Stupa in Siliguri gesegnet. Am Ende konnte jeder, der wollte, Tsatsas in die Gruben für die Ecksteine geben. Der Erlös aus dem Verkauf der Tsatsas bildet die erste Einlage in den Fond für den Stupabau in Darnkow.

Am Ende hat Tulku Choekyi Gyaltsen einen kleinen Rigdzin-Text und eine Bumpavase mit Segnungen für das gesamte Tal mit Sand vergraben und nach der Opferung von Räucherwerk mit einem Eckstein versiegelt. Während der nächsten Tage bauten wir eine Holzkonstruktion um den mittleren Gebetsfahnenmast, um weitere Gebetsfahnen und Kathaks, die zuvor unserem Rinpoche geopfert wurden, aufzuhängen. Der Segen C.R.Lamas war für alle Anwesenden spürbar.

Ich denke, dass alle Schüler C.R.Lamas auf das Darnkow-Stupa-Projekt gewartet haben. Rinpoche selbst sagte, dass in Darnkow eine Stupa erbaut werden sollte. Erinnern wir uns, dass eine Stupa das Symbol für den Körper Buddhas ist und gemäß des Tantra ist der Körper von Buddha die Sangha und der Guru verkörpert Buddha. Somit, wenn eine Sangha eine Stupa erbaut, manifestiert sich der Körper des Gurus (Buddha) wieder. Mögen die Dinge geschehen und mögen die Aktivitäten Padmasambhavas und C.R. Lamas gedeihen zum Nutzen für alle Wesen!

Nebenbei bemerkt sollte man wissen, dass die Verdienste und der Segen aus der Konstruktion einer Stupa sehr kraftvoll sind und Nutzen für alle Wesen bedeutet, sogar für jene, die kein Dharma praktizieren. Die Sutras sagen, dass selbst nur der Schatten einer Stupa unermesslichen spirituellen und materiellen Nutzen bringt.

Auch die Konstruktion, das Umkreisen und opfern einer Stupa schafft Verdienste vergleichbar mit denen von Indra, König der Götter, oder Brahma. Wenn eine solche Person stirbt, wird sie/er in einer himmlischen Dimension, in einem reinen Land oder in einer reichen Familie wiedergeboren werden, den Dharma treffen und Erleuchtung erlangen. Auf diese Weise haben viele Wesen, sichtbare und unsichtbare, Nutzen durch ihren Kontakt mit einer Stupa. Sie werden gesegnet durch den Wind und Regen, der die Stupa berührte. So entsteht Nutzen für die Erde, die Menschen, Tiere und andere Wesen. Es hilft der Umgebung, verursacht einen harmonischen Wechsel der Jahreszeiten und Wohlstand. So lasst uns vereint dieses Projekt so schnell wie möglich realisieren, um die Lehren Wahrheit werden zu lassen. Lasst uns eine Stupa in Darnkow bauen!

Am selben Tag um 17 Uhr weihte Ugen Tulku Lama die Malereien in der Gonpa. Das geschah am Eingang der Gonpa unter Mithilfe von Choekyi Gyaltsen und Rabten. Bei den Einweihungsgebeten wurden mehr als 1 kg Reis geopfert, was dem jungen Tulku sehr viel Spaß bereitete. Danach versammelten sich alle, um Khataks am Altar zu opfern. In dieser fröhlichen Atmosphäre ging dann jeder an seine Arbeit.

In den nächsten Tagen waren wir mit der Großen-Rigdzin-Puja, dem Reinigen und Verbrennen von Butterlampen und dem Butterlampengebet beschäftigt. Zur selben Zeit hatte Drolma, die Tochter von Ania (unserer Vereinsvorsitzenden) Geburtstag. Jeder war eingeladen zur Geburtstagsfeier zum Haus von Ania, Honzik und Drolma. Tulku Ugen und seine Frau Sashi saßen unter einem wunderschönen Zelt. Seine Familie, Sujata mit ihrem Mann und Kindern waren auch da. Honzik brachte den Gästen Bier, schenkte Wein aus und es gab BBQ-Spezialitäten für alle. Wir tanzten nach indischer Discomusik und Tulku Ugen war der König der Nacht auf der Tanzfläche. Als alle Flaschen leer waren und alles Essen in der Leerheit unserer Bäuche verschwunden war, ging jeder bei den letzten Funken des Lagerfeuers zurück in seine Höhle.

Es kam der Tag von Choekhor Duchen, der Tag des ersten Drehens des Dharmarades durch Shakyamuni Buddha. Direkt nach der Big Rigdzin Puja, gab Ugen Tulku Lama die Initiation von Guru Rinpoche und der Segen C.R. Lamas erfüllte alle Anwesenden. Am Abend hatten wir ein Fest mit Lagerfeuer, Bier, Würstchen und Indischer Discomucke. Ah, diese unvergesslichen Feste in Darnkow…

Am nächsten Tag verabschiedeten sich Ugen La, Sashi and Sujata mit ihrem Mann nach der Morgen-Puja um nach Deutschland und Wien zu fahren. Viele andere fuhren auch an diesem Tag ab und Darnkow leerte sich. Eine kleine Gruppe von ca. 30 Leuten machte weiter mit Morgenpuja, Butterlampenreinigung und -opferung. Einige von ihnen versuchten andere vom Lampenputzen zu überzeugen. Der Stress, der dadurch kreiert wurde, war in meinen Augen unnnötig.

Rabden La, der mit uns in Darnkow blieb, opferte seine kostbare Zeit und Geduld, um uns Big-Rigdzin-Mudras zu zeigen. Das wurde aufgenommen und kann von Jacek in DVD-Version bezogen werden.

Am Guru-Rinpoche-Geburtstag erschien zur Mittagszeit ein dopppelter Regenbogen über der Gonpa. So segnete der Guru wiederholt seine Schüler. An diesem Tag, soweit ich es erinnere, erreichte die Zahl der geopferten Butterlampen 100.000. War das nicht wunderbar? Aus Anlass von Guru Rinpoches Geburtsag fand am Abend eine kleine Alkohol-Puja statt und es gab eine kleine Tequila-Party. Phew, war das 'ne heiße Zeit...

Die nächsten Tage verbrachten wir mit Pujas, Lampen putzen und kleinen Ausflügen in die Berge mit Marcus, Bernard und Ola. Die Gruppe der Leute in Darnkow war klein an diesen Tagen, so dass das Ende der Lampenopferung langsam voranschritt, aber am Tag nach Vollmond kamen unsere Butterlampen-Veteranen aus Berlin an, Susanne und Ralf. Sie halfen, das Putzen und Brennen der Lampen zu beenden. Das Resultat waren 111.347 Butterlampenam, 31. Juli 2007. Wieder die Mission erfüllt! Hurra!

Spät abends am nächsten Tag kamen Gudrun und unsere Dakinis aus Berlin (mit ihren MP40's and Handgranaten, ha ha ha!).
Mädchen haben Power und jenseits von Worten ist die klare Vision von Jacek, dem Casanova. Dann begann das Chod-Retreat mit Big-Rigdzin-Puja am Morgen. Sogar Smic war berührt von dieser spirituellen Atmosphäre. Er opferte Gebetsfahnen und Bündel von Räucherwerk für Sang Choe Mönlam. Am vierten August fand eine Versammlung von Mitgliedern des polnischen Khordong-Vereins statt. In ihrer Freizeit schaute Gudrun nach den Rosen und jätete Unkraut auf den Blumenbeeten und Honza mähte Rasen. Ich wässerte den Rasen und junge Bäume, die von Andrzej Wojcik mitgebracht wurden waren.

Wie schon gesagt, wir schnitten unser Ego und Anhaftungen durch (mit verschiedenen Ergebnissen), also normales Leben in Darnkow… Am neunten August, kam Ugen Chemcho Tulku, um Gudrun zu treffen. Unglücklicherweise musste er am nächsten Tag schon nach Wien wieder abreisen… und wir machten weiter mit Big-Rigdzin-Pujas and Ego-Schneiden. Am Dharmaschützertag gab es ein kleines Fest mit Gudrun in einer kleinen Gruppe, die eine Einweihung in die Schützer-Puja hatten. Sebastian bereitete wunderschöne Tormas zu diesem Anlass. Dann fing es zu regnen an.

Am nächsten Tag umarmte Gudrun jeden und fuhr nach Hause zurück. Ich weiß nicht, wie die Meinung anderer ist, aber ich fühle dass Gudrun einen besonderen Segen von C.R. Lama hat. Sie ist wie ein weiblicher C.R. Lama, sehr interssant und inspirierend.

So gingen die Sommer-Retreats in Darnkow zu Ende. Wir laden Dich für's nächste Mal ein, vielleicht mit Thaklung Tsetrul Rinpoche, der dieses Mal leider nicht kommen konnte...

Sarva Mangalam!

Compasso

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