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Frauke 23.07.201 & Darjeeling-Report

Hallo liebe Sangha,

FRauke scheint einerseits Rueckschritte und andererseits auch Fortschritte zu machen. Es ist ein auf und ab, wie das eben so ist bei Magersucht, meint die Laienfrau. Ihr Magen brennt immer noch wie Feure, so dass sie nicht genug essen kann. Alle sind mit Fraukes taeglichen Esssensrationien beschaeftigt - grrrrrr!!!!! Dank Utes Engagements haben wir noch eine tolle Empfehlung durch einen Homoeopathie-Guru aus der Schweiz erhalten. Das empfohlene Mittelchen hat Ute mir vorsorglich zusammen mit 16 anderen schon in Hamburg mit auf en Weg gegeben. Mal schauen, ob es heute schon seine Wirkung zeigt.

Positiv werte ich gerade die Tasache, dass Frauke langsam genug vom Krankenhaus bekommt. Sie will auch zurueck nach Deutschland. Das ist ne tolle MOtivation. Aus Darjeeling habe ich durch eine zufaellige Begegnung bedingt Tulsitee und ein klasse indisches Hausrezept mitgebracht. Braune Kichererbsen ueber Nacht einweichen und das wasser dann trinken. Einige der inzwischen weichen Erbsen (brown chana beans) kann man auch kauen. Das gibt geschwaechten Menschen wieder Power. Zum Glueck konnte ich heute morgen auf dem Gompaland Yeshe ein paar Kichererbsen abzwacken.

Als ich in Darjeeling war kam Migmed FRauke im Krankenhaus besuchen. Schade, leider habe ich ihn verpasst. Wie schoen, dass es Telefon gbt. Migmed macht sich gerade auf den Weg nach Darnkow und wird dort bis zum 15. September bleiben!!!!! Da werde ich schlagartig ganz primitiv neugierig. So lang und das zu dieser Zeit, nicht im Juni?????? Der Besuch hat Frauke sicherlich sehr gut getan. Jedenfalls war ihr Gesichtsausdruck positiv veraendert, als ich gestern wieder in Siliguri eintraf.

Bin jetzt etwas in Eile. Der Tag hat sich verzoegert. Jeden Tag ereignet sich immer irgendeine kleine Story. Talk mit Yeshe und den Moenchen. Jedoch der Kracher am Morgen war die Schlange, mit der meine sikkimesische Nachbarin und ihre FReundin die Nacht zusammen verbracht haben. Schon seit Tagen hat sie Schlangenwitze gerissen. Heute morgen schaute sie untersBett und sah die kleinkoepfige eingerollte Schlange, die in Wirklichkeit einen Durchmesser von ca. 10 cm hatte. Da war was los. die aelteren Moenche kamen ebenso wie der oertliche Schlangenexperte Odin, um die Schlange wieder zurueck in den Nagateich zu befoerdern. ES war richtig laut und aufgeregt draussen. Wie gut, dass ich ignorant bin; denn in meinen Ohren klang es nach ausgelassenenvorpubertaeren Spass am Samstagmorgen. Ich fuehlte mich an das lustige Gegroehle in Darnkov erinnert, und wollte als angehende alte Schachtel den Spass nicht stoeren. War auch gut so. Immerhin liege ich recht dicht an Tierphobien. Uebrigens die Katzen sind wohl auf Tour. Seit 2 Tagen ist nichts von ihnen zu sehen.

Heute bin ich offenbar doch etwas erschoepft von den Ereignissen in den letzten Tagen. Das fuehrt zu kleinen Blackouts. Der heutige Blackout aeusserte sich so, dass ich ohne auch nur 1 Rupee im Bus nach Siliguri sass. Echt unangenehm. Eine nette Nepali neben mir im gluecklicherweise nicht so quetschvollen Bus hat mir die Fahrt freundlicherweise bezahlt. Ohne Geld in der Tasche habe ich nun auch endlich Pauls Restaurant entdeckt, nachdem daran bestimmt schon 12 mal vorbei gefahren bin. Doch das Glueck ist an meiner Seite. Heute habe ich erstmalig meine EC-Karte eingesteckt und konnte mit Hilfe des netten Wachmanns auch ein wenig Geld abheben! Smic habe ich versprochen, wenigstens 1 Mal bei Pauls Restaurant ein Chicken Masala zu essen und ein Bier zu trinken. Pflicht erfuellt, versprechen eingeloest, glucks, Hossa, alala ho! Der INhaber konnte sich noch gut an Smic erinnern, als ich ihm seine Gruesse ausrichtete. Er wunderte sich nur darueber, dass er irgendwann nicht mehr gekommen ist.

Mittlerweile faengt mein Magen an zu brennen. Ist echt unangenehm. Arme Frauke! Da hat sich ja gerad das richtige Arschgebrechen ausgesucht!

Darjeeling: Es soll Glueck bringen, wenn man in Hundescheisse tritt, sagt man. Also dann auf ins Glueck! Es war ein glatter volltreffer, nachdem ich erfolgreich einen der 5 Darjeelinger Rocky Boys abwimmeln konnte. Waewaewae do you need a room? brrrrr! Zum Glueck haben wir vor der Verkehrspolizei zum Aussteigen angehalten. Der Jeepfahrer empfahl mir, dort auch nach dem DIB-Office zu fragen. Hbae ich gemacht. Der Trafficpoliceofficer sorgte sehr zuvorkommend fuer eine Begleitung fuer mich zum DIB-Office, waehring ich plump in der Hundescheisse herumtrampelte. Zu guter letzt besorgte er mir auch Wasser, damit ich meine Schlappen abwaschen konnte. Seine nette Kollegin fuehrte mich geschwind ueber verschiedenste abkuerzende Treppen zum Ort meiner Pflichterfuellung. Lauter festlich gekleidete Damen kamen mir entgegen, so als sei irgendwas los in der Stadt. Doch hierzu spaeter.

Der zustaendige DIB-Officer war gerade zu Tisch. Also vertrieb ich mir die Wartezeit solange mit seinem mitfuehlenden Kollegen. Fraukes Fall ist hier richtig bekannt. Also endlich gab es fuer ihn ein paar News. Endlich kam da jemand aus Germany vorbei. Ich konnte ihm erzaehlen, was Frauke sonst so alles fuer tolle zuverlaessige Sachen gemacht hat, und wie erstaunt und ratlos wir ueber ihre Erkrankung seien. Das ganze dann noch mal bei dem Officer, der aus der Mittagspause zurueck kam und mit dem ich auch schon 2 mal telefoniert habe. Zum Glueck hatte ich genau die richtige Anzahl Fotokopien von allen wichtigen Dokumenten dabei und die Korrespondenz mit Turkish Airlines sowie die Korrespondenz in Englisch, aus der hervorgeht, dass von Deutschland aus ueber die Botschaft ein Prozess in die Wege geleitet wurde. Zusammen mit dem Officer habe ich handschriftlich 3 mal bzw 3-fach einen Antrag auf Visa-Verlaengerung gestellt. Er sagte mir den ueblichen Weg, und versuchte, meine Sorgen aus dem Weg zu rauemen, indem er beruhigend die wichtigsten Pluspunkte meines Antragsverfahren auch mind. 3-fach wiederholte. Der entscheidende Punkt: Vor Verlassen des Landes fahre ich wieder nach Darjeeling und hole mir dort fuer Fraukes Reisepass eine Exit Permit. Stempel ist Stempel. Dan sind wir auf der sicheren Seite.

Tja, und dann fing es auch schon an zu regnen, und das mit minimalen Unterbrechungen bis zur Rueckfahrt runter auf mindestens 1000 m. Tja, das schoene Darjeeling auf 2.000 m Hoehe erinnerte mich an den kleinen Ausflug mit Smic in die Schweiz vor einem Jahr. Das liegt nicht nur an dem "Anti-Kotz-Kaukummi gegen Reisekrankheit, das mir der nette oberschwaebische Apotheker letztes Jahr inkl. Versuch verkaufte, nach 35 Jahren auch mal einen Satz Hochdeutsch zu sprechen: " Ja, und wenns IHnen dann anders wird, dann nehmen Sie das Kaugummi." .. und wenns Ihnen dann anders wird..... was das wohl auf Bengali heisst. Regenzeit wie in der schoenen SChweiz. Darjeeling - voll die KlausenpassNummer. Nix mit Panoramablick bis weit hin zum Mount Everest. Stattdessen voll die fette Wolke im Gesicht. Teilweise mit 1 1/2 m Sichtweise und mega viel Regen. Klapper, klapper.

Doch nichts is so schlecht, dass es nicht fuer irgendwas gut ist: Der starke Regen am Nachmittag liess die Menschen in die Laeden fluechten und so landete ich zufaellig im Bhutan Art Laden von Hanif Butt, wo Dank Monsum auch recht lange blieb. Hanif gab mir die vielen Gesundheitstips und sagte mir, wo ich im Laden seines Bruders Tulsitea fuer Frauke kaufen kann. Noch viel schicker: Hanif ist im Lions Club engagiert. Da macht mein Netzwerkerherz Luftspruenge, denn in Hamburgturnen die Lions auch herum. Haekel haekel.

Am naechsten Tag dieselbe Szenerie: Regen ohne Ende. Teacorner hat erst spaet geoeffnet. Aber das gab Zeit, ein halbes Versprechen an Herrn Grauschopf einzuloesen: Teatime im englischen Restaurant! Dort nahm ich aus dem Augenwinkel eine englischsprachige Zeitung wahr. Ich liess mir auch eine kommen. Und das war auch gut so. Danke lieber Herr Grauschopf, da stand naemlich auf Seite 1, dass am Vortag die Ghorki Bergbewohner ihren historischen Etappensieg auf dem Weg zu einem eigen Bundesstaat "Gorkhaland" mit 10.000 Menschen in Darjeeling gefeiert haben- grrrr als ich im Vollkontakt-OEPNV im Jeep den Berg hochgetuckertkam mit beidseitigen Koerperkontakt zu meinen Nachbarn von der Schulter bis zum Fussknoechel! Daher also die schick gekleideten Frauen! Das ist ne grosse Sache und gut sehr gut zu wissen fuer mich. Ein echtes Geschenk vom Leben. Also nach dem Artikel im englischen Restaurant und vor der Rueckfahrt im Jeep mit echten Darjeelern konnte ich noch ein wenig Netzwerkelei im oertlichen Community Developing Centre mit einer beeindruckend starken Frau dort betreiben. INtegrative Hilfsansaetze fuer die insbesondere hart arbeitenden Frauen vor Ort. Bildung, Gesundheit, Kindergarten, Fairtrade, etc- das ganze Programm. Viele Menschen dort leben in 1-Raum Haeusern mit ihren Familien. Das Bett ist das einzige Moebelstueck, das gleichzeitig auch als Tisch und Sofa dient. Schick, 1 Tag Besuch, ne Menge Mitgefuehl, Antrag gestellt und 2 lokale gute Kontakte im Handgepaeck - haha ha haha ha - hoho ho hoho ho!

Unten im Tal bei Siliguri wurde es wieder gewohnt bruetig und heiss. Auf den Rueckweg nach Goshpati kamen mir ploetzlich die vielen Moebelhandwerker mit ihrem Gelsenkirchner Barack am Strassenrand schon richtig heimisch vor, Bengalen und Gorkhaland: Da ist schon ein Unterschied. Beides hat was.

So, jetzt schnell zu Frauke und chanabeans einweichen. Ich bin mir sicher, dass ich jetzt hier ihre besten Gruesse und ihren grossen Dank fuer Eure herzliche Anteilnahme ausrichten kann.

Bis bald und viele Gruesse
Astrid
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