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Dudjom Rinpoche: Dzogchen

Dzogchen wird gewöhnlich anhand von den Begriffen Verstehen, Meditation und Verhalten erörtert. Der mystische Jargon ist hochgradig abstrakt und schwer verständlich. Dudjom Rinpoche, einer der großen Meister des letzten Jahrhunderts formulierte sein Verständnis von Dzogchen so:


„Zuerst stellt sich das Verständnis von Dzogchen ein, welches die Dinge so sieht wie sie wirklich sind — dies ist die Natur des Geistes. Dies ist der natürliche Zustand des Geistes der nicht unterscheidet oder bewertet. Dieser Bewusstseinszustand wird rigpa genannt. Rigpa ist das nackte, umfassende Gewahrsein des Gegenwärtigseins, des Ruhen im Hier und Jetzt. Wir können dieses Gewahrsein  nicht ausdrücken, und es gibt nichts womit wir es vergleichen, oder beschreiben könnten. Es ist ganz sicher nicht der gewöhnliche Zustand emotionaler Verwirrung und widersprüchlicher Gedanken, doch ist es auch nicht das Erlöschen des Nirvana. Dieser Zustand kann nicht geschaffen oder entwickelt werden, und kann andererseits auch nicht beendet oder ausgelöscht werden. Ebenso wenig wie wir uns jemals von diesem Zustand befreien oder trennen können, können wir uns darin verirren. Es ist unmöglich zu sagen, dass wir tatsächlich existieren in diesem besagten Moment, wir können aber auch nicht sagen, daß wir es nicht tun. Dieses Erlebnis ist weder eines der Unendlichkeit, noch das Erlebnis von etwas Bestimmtem.“


„Kurzgefasst kann man also sagen, da die Natur des Geistes, die Große Vollkommenheit, rigpa, nicht als eine spezifische Sache, Zustand oder Handlung gesehen werden kann, hat es das ursprüngliche Gesicht der Leerheit, welches es von Anbeginn rein, allumfassend und alles durchdringend macht. Da der ungehinderte Glanz der Leerheit und das gesamt Spektrum von Erfahrungen -- seien diese verwirrt oder transzendent, der Sonne und ihren Strahlen gleichen, wird Leerheit positiv erfahren als alles, was auch immer es sei. Der Leerheit innewohnend ist das nicht-duale Gewahrsein des spontan entstehenden, reinen Universums. Aus diesem Grund wird das Erkennen dessen was gegenwärtig ist als dem ursprünglichen Zustand des Seins, dem wirklichen Selbst der drei Buddhakörper, das innewohnende Gewahrsein der Einheit von Licht und Leerheit, die Vision der großen, unvorstellbaren Vollkommenheit genannt.“

 

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