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Ralf Bartholomäus: Tulku Thondup in Berlin 2006

 „Reise zu Amitabhas Reinem Land, dem Buddha des grenzenlosen Lichts“


Anfang April des Jahres 2006 durften wir Tulku Thondup in Berlin begrüßen. Das Thema der Veranstaltung im TTC war die Heil- und Reinigungspraxis von Amitabha. Diese Praxis dient der vollkommenen und vollständigen Befreiung aus allen Bereichen der Existenz fühlender Wesen. Und Tulku Thondups Belehrungen waren zu reichhaltig und tiefgründig, um hier nur annähernd einen Eindruck davon vermitteln zu können.

Unsere Freunde vom TTC waren vor allem beeindruckt von der Intensität der geleiteten Meditationen. Denn Tulku Thondup hat uns an beiden Tagen in jeweils einer Sitzung über drei Stunden zum Reinen Land von Amitabha und in die heilende Praxis der Meditation auf Padmasambhava geführt. Die dabei entstandenen Energien gemeinsam dem Wohle aller Wesen zu widmen, hat in uns allen einen tiefen Eindruck hinterlassen.

Am letzten Abend hat Tulku Thondup die Schüler von Chhimed Rigdzin Rinpoche dazu eingeladen, über unsere Erfahrungen seit dem Übergang unseres Lehrers in sein Reines Land zu sprechen. Tulku Thondup hat sehr lebendig und warmherzig über seine Begegnungen mit Rinpoche und über die Tradition unserer Übertragungslinie gesprochen. Er erklärte, dass Rinpoches Erbe im Schatz seiner Übertragungen besteht und betonte besonders den Wert der gemeinsamen Praxis, mit der wir, seine Schüler, die Linie lebendig halten. Besonders auch die Situation der Sangha nach dem Tod des Lehrers mit allen nur möglichen Höhen und Tiefen war das Thema dieses Abends. Und er erinnerte daran, wie verdienstvoll es ist, auch in dunklen Zeiten (wie nach dem Tod des Lamas), den Dharma hochzuhalten.

Dass unmittelbar nach dieser Begegnung Gräben aufgebrochen sind, die zuvor nur notdürftig verschüttet waren, gehört womöglich zum Prozess der gemeinsamen Klärung von Problemen, über die Tulku Thondup gerade gesprochen hatte. Vielleicht hat er sogar diese schmerzhaften Erfahrungen in der reinen Güte seiner absolut klaren und wachen Präsenz – und zum Besten der Sangha – hervorgerufen. Jedenfalls besteht kein Zweifel, dass Tulku Thondup uns mit liebevoller Aufmerksamkeit zugetan ist, ohne Differenzen, die sich ganz natürlich auch ergeben, zu ignorieren. Eher führt ihre Benennung und sogar Zuspitzung überhaupt erst zu einer Lösung.

Insgesamt waren alle, die Tulku Thondup begegnet sind, tief berührt von seiner warmherzigen Weisheit. In seiner Anleitung zur Amitabha-Praxis schreibt er: „Wir können unseren Körper und unseren Geist heilen, indem wir einfach sind, was wir wirklich sind, und unseren eigenen natürlichen Heilqualitäten erlauben, sich zu manifestieren: ein friedlicher und offener Geist, eine liebevolle und positive Einstellung und eine warme, fröhliche Energie in einem Zustand der Ausgeglichenheit und Harmonie“. Und dies ist nicht nur eine Anweisung zur Meditation, sondern die Orientierung für unser tägliches Handeln, nach deren Erfüllung wir immer streben sollten, so weit wir auch jetzt noch davon entfernt sein mögen.

Ralf Bartholomäus


Wir erinnern uns voller Dankbarkeit an Tulku Thondup Rinpoche und seine Frau Lydia.

Mögen sie immer mit Glück gesegnet sein!

Und möge ihre Liebe für uns heilsam sein!

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