Aktuelle Seite: Home Sangha Die Sechs Paramitas von Frauke Blohm

Die Sechs Paramitas von Frauke Blohm

Die Sechs Paramitas

(Skt. Sad Paramita, Tib. Pha Rol Tu Chin Pa Drug)

 

In ‘Die geheimen Dakinilehren’¹ sprach Padmasambhava zu Yeshe Tsogyal: „Wenn du dich im Dharma übst, musst du dies mit Hilfe der Sechs Paramitas tun.“

Yeshe Tsogyal fragte: „Wie werden die Paramitas geübt?“

Der Meister erwiderte:

– „Weder Geiz noch Vorurteile zulassen – so übst du die Paramita der Freigebigkeit.

– Dich deiner Geistesgifte auf kluge Weise entledigen – so übst du die Paramita derEthik.

– Dich völlig von Hass und Groll befreien – so übst du die Paramita der Geduld.

– Trägheit und Faulheit nicht nachgeben - so übst du die Paramita der Anstrengung.

– Frei sein von Zerstreutheit und dem Haften am Geschmack der Meditation – so übst du die Paramita der Konzentration.

– Frei sein von dualistischen Vorstellungen und gedanklichen Konstruktionen – so übst  du die Paramita der Weisheit.“

‘Paramita’ wird als Vollkommenheit, befreiende Handlung oder auch als transzendente Tugend übersetzt. Es ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet ‘was einen hinüberbringt’, zum Beispiel indem wir die Praxis der Paramitas üben und perfektionieren, gelangen wir aus dem Samsara, dem Ozean des Leidens, ins Nirvana, die große Glückseeligkeit. Ohne die Einhaltung der Werte der Paramitas ist keine höhere Entwicklung möglich.

Buddha hat oft über diese Paramitas gelehrt und später wurden sie in mehreren Werken seiner Schüler aufgeschrieben. Es sind keine Moralvorschriften oder Regeln des sozialen Verhaltens, sondern Stufen der Selbstverwirklichung, Stufen die einen Bodhisattva auf seinem Weg zur Erleuchtung begleiten und führen. Jede einzelne Paramita zeigt eine Qualität, eine herausragende Eigenschaft, die uns zur Verwirklichung unserer wahren, innewohnenden Natur, zur Erleuchtung, führt. Die Aufgabe ist, die zwei Ansammlungen (von Mitgefühl und Weisheit) zu vervollkommnen und zum Wohl aller Wesen zu wirken. Der Nutzen der Paramitas ist: a) Sie zerstören die Elemente, die die geistige Entwicklung behindern, b) sie erzeugen wahres Wissen, das nicht durch Argumente verfälscht ist, c) sie erfüllen alle Wünsche, d) sie führen die Wesen zu geistigen Reife.

¹ ‘Die Geheimen Dakini-Lehren’, Padmasambhavas mündliche Unterweisungen der Prinzessin Tsogyal, Berlin: Edition Khordong, 2010

 

Man teilt die Sechs Paramitas in drei Stufen ein:

1. Die drei, die sich auf höhere Lebensformen beziehen:

a) Freigebigkeit, die die Armut vertreibt,

b) Ethik, die zur Ausgeglichenheit führt und

c) Geduld, die uns gelassen macht.

 

2. Die zwei, die sich auf höhere Denkprozesse beziehen:

a) Anstrengung, die unsere Fähigkeiten wachsen lässt und

b) Konzentration, die zur inneren Ruhe führt.

 

3. Die Weisheit, die sich auf tieferes Verständnis bezieht, führt uns zu höherer Erkenntnis.

 

Das 1. Paramita: Freigebigkeit (Skt. Dana Paramita, Tib. sJin Pai Pha Rol Tu Chin Pa) bedeutet Großzügigkeit, die Bereitschaft, Anderen etwas mit guter Absicht zu geben, äußerliche Gaben wie Geld, Nahrung, Gebäude, Juwelen, Schmuck, usw., innerliche Gaben wie den eigenen Körper, Schutz oder als höchste Gabe Dharmabelehrungen sowie geistige Gaben, die wir visualisieren können. Dabei ist es wichtig, nicht an den eigenen Vorteil zu denken, keine Ansprüche zu stellen, nicht an der Gabe zu haften und Gleichmut zu entwickeln, wenn das Geschenk nicht willkommen ist oder missbraucht wird. Wenn wir mit dieser Praxis beginnen, entstehen Gedanken an unser Wohlbefinden, Anhaftung an unser Geld, Kleinlichkeit, Geiz, Gier und Angst kommen zum Vorschein. Dann ist es wichtig, sich der Dharmalehren zu besinnen und sich im Geist den Nutzen und die Vorteile des Dana Paramita zu vergegenwärtigen: Wohltätigkeit und Großzügigkeit vertreiben die Armut, führen zu Glück, Wohlstand und einer besseren Wiedergeburt. Die Essenz ist die Gabe aus Mitgefühl, mit dem Wissen, dass wir alle mit einander verbunden sind und alle nur Glück und Zufriedenheit wünschen: Schenken aus grenzenloser Liebe. Die Rettung von Tieren, die getötet werden sollen gehört dazu: Leben schenken. Die Gaben für Rinpoches, Klöster, Mönche und selbst die Opferungen auf dem Altar haben einen hohen Wert. Die höchste Form der Freigebigkeit ist das Geben von Dharmabelehrungen, die die Wesen befähigen, sich aus der Verwirrung und den falschen Ansichten zu befreien. Die höchste Stufe des Dana Paramita ist die völlige Selbsthingabe.

Das 2. Paramita: Ethik (Skt. Sila Paramita, Tib. Tsul Thrim Kyi Pha Rol Tu Chin Pa) bedeutet ethisches Verhalten, gutes Benehmen, Disziplin, die Einhaltung der sittlichen Werte - die Essenz dieser Vollkommenheit ist: keinem Anderen, auch nicht sich selbst, Schaden zuzufügen. Ohne ethisches Verhalten ist kein spirituelles Wachstum möglich. Es lässt sich in drei Abschnitte einteilen: a) Disziplin, die unsere Einstellungen festigt und hilft,den zwanghaften Charakter unserer Gewohnheiten zu überwinden; b) Erwerben des Heilsamen, das unseren stets sich verändernden Lebensstrom reinigt und c) das Wirken zum Wohl aller Lebewesen, das alle Wesen zur geistigen Reife wachsen lässt. Es ist auch die Pflicht darin enthalten, alle Wesen zu achten, Unheil zu beseitigen, Leiden zu mindern, die Lehre unvermischt (ohne eigene Meinungen) weiterzugeben, die Unwissenden zu unterweisen, usw. Zum ethischen Verhalten gehört auch die Einhaltung der vielen Gelübde, wie zum Beispiel die fünf Laiengelübde, an die wir uns in Taten und Gedanken halten sollten: 1. nicht töten, 2. nicht stehlen (nicht nehmen, was nicht gegeben wurde), 3. keine falsche Rede (nicht lügen, keine Zwietracht säen), 4. kein sexuelles Fehlverhalten und 5. keine Drogen. Diese fünf einfachen Regeln sind die Grundvoraussetzung für spirituelle Entwicklung, sowie für die Verwirklichung der Erleuchtung. Wir erzeugen durch unser ethisches Verhalten kein weiteres Leiden, kein Karma, sondern Glück und Freiheit. Zudem werden wir gefestigter, zufriedener und erlangen eine mitfühlende Gesinnung. Die höchste Stufe des Sila Paramita ist die allumfassende Liebe.

Das 3. Paramita: Geduld (Skt. Kshanti Paramita, Tib.bZod Pai Pha Rol Tu Chin Pa) bedeutet Gelassenheit sowie Toleranz, nichts erzwingen oder vorantreiben sondern geschehen lassen. Ist ein freigebiger und ethischer Mensch ungeduldig, so reagiert er aus seinen Emotionen (Wut, Gier, Hass) und kann in einem Moment alle Verdienste, die er in langer Zeit erworben hat, zunichte machen — er gleicht jemandem, der von einem Giftpfeil getroffen wurde. Geduld besteht darin, Streit, Kampf und missliche Situationen, genau wie Lob, Erfolg und glückliche Situationen, wie ein Wind vorüberziehen zu lassen, ohne Anhaftung. Geduld macht uns fähig, den Herausforderungen des spirituellen Pfades zu begegnen, ohne die innere Ruhe zu verlieren, es entsteht ein innerer Frieden, sie hilft beim fleißigen Praktizieren und unterstützt die Nachsicht über die Emotionen anderer. Die höchste Stufe des Kshanti Paramita ist die Überwindung aller Hassgefühle oder schlechten Absichten.

Das 4. Paramita: Anstrengung (Skt. Virja Paramita, Tib.bTson aDrus Kyi Pa Rol Tu Chin Pa) bedeutet Fleiß, Durchhaltevermögen, auch freudige Anstrengung genannt, die uns den Weg der Praxis gehen lässt, auch wenn Hindernisse und Schwierigkeiten unseren Weg versperren. Ohne die freudige, beständige Anstrengung würden uns die Ablenkungen des alltäglichen Lebens wichtiger erscheinen und wir unser Ziel, zum Wohle der Wesen Erleuchtung zu erlangen, aus den Augen verlieren oder die Faulheit würde von uns Besitz ergreifen. Es gibt drei Arten der Faulheit: a) Lässigkeit, sie ist verbunden mit Bequemlichkeit, Verträumtheit, Schläfrigkeit und geistige Untätigkeit – man muss sie wegschleudern wie eine giftige Schlange, b) Müßiggang, c) arge Trägheit. Da wir den Wert der Dharmapraxis erkannt haben und das Leid aller Wesen in uns Mitgefühl hervorruft, praktizieren wir mit Ausdauer und Hingabe. Die höchste Stufe des Virja Paramita ist der unerschütterliche Entschluss, die Erleuchtung zum Wohle aller Wesen zu erreichen.

Das 5. Paramita: Konzentration (Skt. Dhyana Paramita, Tib. bSam gTon Gyi Pha Rol Tu Chin Pa) bedeutet Meditation, Ruhe des Geistes. Jemand kann noch so freigebig, geduldig, ethisch und fleißig sein, wenn er nicht lernt, seinen Geist in Konzentration zu schulen, ist er rastlos umherirrend und nicht in der Lage, zum Wohle Anderer zu wirken. Unser Geist ist sehr wild, ruhelos und unbeständig. Die Gedanken wandern von hier nach dort und fixieren sich auf Emotionen und alte, festgelegte Muster, die uns immer weiter im Samsara umherwandern lassen. Meditation ist ein Geistestraining, das unsere Gedanken zügelt, uns achtsamer werden und uns unseren Geist erkennen lässt. Unsere Begierde nach gewöhnlichen Dingen verringert sich, wir werden nicht mehr zwischen Gefühlen, Empfindungen und Gedankengebilden hin und her geworfen, sondern erfahren einen neuen Zustand, mit Gelassenheit, Ruhe und dem Verstehen des Seins. Fortgeschrittene Meditierende erfahren die Auflösung von Anhaftung, sowie von Subjekt und Objekt, somit ist Konzentration, Meditation unerlässlich auf dem Pfad. Um Konzentration zu entwickeln, bedarf es eines gefestigten Wissens von der rechten Sicht, sowie der Anweisungen eines Lehrers. Die höchste Stufe des Dhyana Paramita ist die Erkenntnis der Wirklichkeit und des eigenen Geistes.

Das 6. Paramita: Weisheit (Skt. Pranja Paramita, Tib. She Rab Kyi Pha Rol Tu Chin Pa) bedeutet spirituelles Verstehen, vollkommenes Verstehen, die höchste Weisheit, die lebende Wesen erfahren können, ohne Worte, ohne Konzepte. Eine genaue Analyse der gesamten Umwelt. Jenseits von intellektuellen und begrifflichen Geisteszuständen erleben wir die ursprüngliche Herzenskraft, höchste Weisheit und Mitgefühl, die alle falschen und verzerrten Ansichten auflösen. Wir erkennen das Eine, es existiert weder ein Selbst, ein Ego noch ein Gegenüber, alles ist ein Spiel der Weisheit. Weisheit und Konzentration bedingen sich, wie Augen und Füße beim Gehen: die Augen der Weisheit müssen mit den Füßen der Konzentration zusammen wirken, wenn wir die Erleuchtung erreichen wollen. Die höchste Stufe des Pranja Paramita führt zur Erleuchtung.

 

Es braucht alle Sechs Stufen, um den Pfad eines Bodhisattvas zu gehen!

Im Abhisamayalankara steht geschrieben, dass sich die Sechs Paramitas noch jeweils in sechs Untergruppen teilen, so dass es 36 Punkte ergibt — diese hier zu benennen führt nur zur Verwirrung. Für Interessierte empfehle ich, in Gampopa ‘Juwelenschmuck der geistigen Befreiung’, Diederich Verlag, 1989, die Seiten 162 – 247 nachzulesen.

 

Die Zehn Paramitas

(Skt. Dasa Paramita, Tib. Pha Rol Tu Chin Pa bChu)

 

Spätere Pali Texte (z.B. Cariyapitaka) erwähnen (wahrscheinlich unter dem Einfluss des Mahayana) dann ‘Zehn Paramitas’: 1. Paramita des Gebens (Dhana Paramita), 2. Paramita der Ethik (Sila Paramita), 3. Paramita des Verzichts (Nekkhamma Paramita), 4. Paramita der Weisheit (Pranja Paramita), 5. Paramita des Strebens (Virja Paramita), 6. Paramita der Geduld (Kshanti Paramita), 7. Paramita der Wahrhaftigkeit (Sacca Paramita), 8. Paramita des Entschlusses (Aditthana Paramita), 9. Paramita der selbstlosen Liebe (Metta Paramita), 10. Paramita des Gleichmutes (Upekkha Paramita).

In der ‘Großen Dorje Drolo’ Puja (S. 26 oben) steht geschrieben: „… durch die 10 Paramitas machst Du alle fühlenden Wesen glücklich und lässt sie durch die Übung der Drei Gelübde² reifen — Tsulthrim Zangpo, wir beten zu Dir!“ Tulku Tsorlo (ein anderer Name für Tsulthrim Zangpo) war der Wurzelguru von Chhimed Rigdzin, er war ein großer Gelehrter und unter anderem Linienhalter der Termas von Nuden Dorje, die wir in unserer Linie praktizieren.

Auf eine Frage hin hat Rinpoche in einer Belehrung zur Großen Dorje Drollo Praxis die Zehn Paramitas, die bei den Nyingmapas angewandt werden, aufgezählt. Die ersten sechs sind gleich, danach folgen: 7. Methode, 8. Streben, 9. Stärke und 10. Erleuchtungslicht. Weitere Erklärungen hat Chhimed Rigdzin leider nicht gegeben.

Das 7. Paramita: Methode (Skt. Upaya Paramita, Tib. Thabs Kyi Pha Rol Tu Chin Pa) bedeutet die Vollkommenheit der Mittel und Wege. Methode ist die Antwort auf den Raum, die unbedingte Reaktion der Gegenwärtigkeit. Phänomene werden als Zeichen wahrgenommen und es wird angemessen und natürlich darauf reagiert. ‚Geschickte Mittel‘ sind ein Ergebnis dieser mitfühlenden Aktivität, es ist die aktive Seite des Wissens, die präzise in jeder Situation reagiert. Das Symbol der Methode ist der Vollmond, der am Himmel scheint, ohne zu bewerten

² Vinaya, Bodhisattva und Tantra

Das 8. Paramita: Streben (Skt. Pranidhana Paramita, Tib. sMon Thug Kyi Pha Rol Tu Chin Pa) ist die feste Absicht, das Ziel der Erleuchtung zu erreichen, komme, was da wolle. Es wird oft auch Paramita: ‚Wunschgebet‘ (Tib. Mön Lam (sMon Lam Kyi Pha Rol Tu Chin Pa)) genannt. Es ist kein Wunschdenken, keine Erwartung, Verlangen oder Eifersucht gemeint, da diese Emotionen vergänglich sind, sondern das Wünschen des Zieles (der Erleuchtung für mich und dann für alle Wesen). Streben kann nur in der Gegenwart existieren und ist das Herzblut der Praxis. Die höchste Form des Strebens ist die Vereinigung mit dem non-dualen Zustand, so dass kein Streben mehr notwendig ist.

Das 9.Paramita: Stärke (Skt. bala Paramita, Tib. Tobs Kyi Pha Rol Tu Chin Pa) ist der Ausdruck des Vertrauens in unsere innewohnende Kraft, das Vertrauen, dass wir nicht durch unsere Ängste und Hoffnungen verwirrt sind. Stärke ist die uneingeschränkte Bereitschaft, Neues zu wagen, Vertrauen in die Situation zu haben und jederzeit die Verantwortung zu tragen.

Das 10. Paramita: Erleuchtungslicht (Skt. Jnana Paramita, Tib. Ye She Kyi Pha Rol Tu Chin Pa) ist die ursprüngliche, die letztendliche Weisheit. Sie beinhaltet die Vervollkommnung der fünf Weisheiten: alles umfassende Weisheit, die die Dummheit reinigt; spiegelgleiche Weisheit, die den Zorn reinigt; Weisheit der Wesensgleichheit, die den Stolz und Egoismus reinigt; unterscheidende Weisheit, die die Begierde reinigt und alles verwirklichende Weisheit, die die Eifersucht reinigt (siehe auch Große Rigdzin S. 43).

 

Padmasambhava sagt in den „Geheimen Dakinilehren“ zu Yeshe Tsogyal:

„Wisse, dass in diesen Sechs Paramitas die nächsten vier bereits in vollkommener Weise enthalten sind, denn:

– Geiz und Armut mit Hilfe der Freigebigkeit überwinden, die keine Belohnung erwartet, gilt als Paramita der Kraft.

– Geben und dabei frei von den Absichten gewöhnlicher Menschen und des Hinayana sein gilt als Paramita der Geeigneten Mittel und Wege.

– Geben mit dem Wunsch: «Möge meine Armut und die aller Wesen ein Ende finden!» gilt als Paramita des Wunsches.

– Geben und dabei die Drei Kreise vollkommen rein von dualistischen Vorstellungen halten gilt als Paramita der Ursprünglichen Weisheit.

– Untugendhaftes Handeln dadurch überwinden, dass man die Disziplin übt,auf die Früchte des Samsara zu verzichten, ist die Paramita der Kraft.

Die Gelübde halten, ohne sich von den Acht Weltlichen Anliegen beeinflussen zu lassen, ist die Paramita der Geeigneten Mittel und Wege.

– Zu wünschen: «Möge das zerstörerische Verhalten der Lebewesen ein Ende finden!», statt für sich allein das angenehme Dasein der Götter und Menschen zu ersehnen, ist die Paramita des Wunsches.

– All dies ohne dualistische Vorstellungen in Bezug auf die Drei Kreise üben ist die Paramita der Ursprünglichen Weisheit.

– Hass überwinden, indem man sich ohne Vorurteil allen Wesen gegenüber gleich verhält, ist die Paramita der Stärke.

– Nicht heuchlerisch oder scheinheilig sein, um weltliche Interessen durchzusetzen, ist die Paramita der Geeigneten Mittel und Wege.

– Zu wünschen: «Möge niemand mehr durch Hässlichkeit verunstaltet werden!», anstatt für sich allein Wiedergeburt in einem schönen Körper der Götter- oder Menschenwelt zu begehren, ist die Paramita des Wunsches.

– All dies ohne dualistische Vorstellungen in Bezug auf die drei Sphären üben ist die Paramita der Ursprünglichen Weisheit.

– Trägheit überwinden, indem man sich stets Fehler und Qualitäten vor Augen führt, ist die Paramita der Kraft.

– Unbeeinflusst von den Acht Weltlichen Anliegen zu bleiben, wie etwa der Hoffnung, von anderen bewundert zu werden, ist die Paramita der Geeigneten Mittel und Wege.

– Zu wünschen: «Mögen alle Wesen ihre Trägheit überwinden und voller Eifer dem wahren Weg folgen!» ist die Paramita des Wunsches.

– All dies ohne dualistische Vorstellungen in bezog auf die Drei Kreise üben ist die Paramita der Ursprünglichen Weisheit.

– Zerstreutheit mit Hilfe der Meditation überwinden, die die Welt ohne Form transzendiert, ist die Paramita der Kraft.

– Sich der spirituellen Übung widmen, um die Qualitäten derunübertrefflichen Erleuchtung zu erringen – und nicht aus dem Verlangen nach den Daseinszuständen der Götter oder Menschen – ist die Paramitader Geeigneten Mittel und Wege.

– Zu wünschen: «Möge der zerstreute Geisteszustand der Wesen ein Ende finden!» ist die Paramita des Wunsches.

– All dies ohne dualistische Vorstellungen in Bezug auf die Drei Kreise üben ist die Paramita der Ursprünglichen Weisheit.

– Die gedankliche Konstruktion einer eigenständigen Identität der Dinge mittels jener Weisheit auslöschen, die Leerheit als untrennbar von Mitgefühl erkennt, ist die Paramita der Kraft.

– Davon in den drei Zeiten niemals getrennt sein ist die Paramita der Geeigneten Mittel und Wege.

– Zu wünschen: «Mögen ich und alle anderen Wesen den wahren, unverhüllten Sinn erkennen!» ist die Paramita des Wunsches.

– Erkennen, dass das Wahre Wesen des Geistes von jeher eins mit dieser Höchsten Weisheit ist, ist die Paramita der Ursprünglichen Weisheit.

Tsogyal, übe dich darin, ohne dich ablenken zu lassen!“

Auf dem Weg eines Bodhisattvas, sowie eines jeden ernsthaft Praktizierenden, sind diese Paramitas zu üben. Die Betonung liegt auf der Selbstlosigkeit, die aus der Verbundenheit mit allen Lebewesen entspringt. Indem dann der Bodhisattva oder entwickelte Schüler diese Paramitas vorlebt, mit Mitgefühl und selbstlosen Taten, belehrt er alle Wesen.

Frauke Blohm – Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

As dem Khordong Rundbrief 2010

 

Aktuelle Seite: Home Sangha Die Sechs Paramitas von Frauke Blohm