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Neues von Frauke, Brief von Astrid vom 14. Juni 2011

Liebe Sangha,

viele Gruesse aus dem dem lauten Siliguri. Heute ist es etwas kühl: auch ganz angenehm. Frauke macht sehr gute Fortschritte. Tropf und Zwangsernährung sind weg. Sie ist jetzt sehr motiviert (den Umständen entsprechend). Ihre Kost ist abwechslungsreich. Lecker futtern wie bei Muttern, wenn Sashi mit ihren schmackhaften Köstlichkeiten kommt. Chaivanprash, Obst, Nüsse und Rosinen gibt es zwischendurch ebenso wie ein paar Pillen Neukönigsförder Mineralpillen. Nicht zu vergessen, die Tuete voller Medikamente, fuer die die Schwestern sorgen.

Frauke faengt nun an, Bewegungsuebungen zu machen. Monika gibt hier wichtige Tips, wie man in Wallung kommt, ohne sich dabei zu überfordern. Frauke und ich sind hier in der Klinik voll die Exoten! Inzwischen haben wir hier schon richtig dörflich nette Nachbarschaften knüpfen können. Die Menschen freuen sich, wenn wir Ihnen ein wenig Aufmerksamkeit und Entertainment bieten. Für mich ist das eine ganz eigenartig-bereichernde Erfahrung, das “Tralala” nicht nur bloßes zerstreuendes Geschwätzt ist, sondern dass “Tralala” auch helfen kann, sogar eine Art freigebige Geste ist, die beglücken kann.

Viele Grüsse von Frauke an Euch alle. Sie ist sehr dankbar für all Eure Hilfe und Anteilnahme.

Hihi, was dem Deutschen seine Ray Ben Sonnebrille bei erstem Sonnenstrahl bedeutet, so ist es hier noch der Regenschirm, der offenbar häufiger als Sonnenschirm getragen wird. Langsam wird das drängelige Bengalen echt lustig. Langsam schnalle ich, dass auf dem Weg zum Bus lauter Nachbarn von Rinpoche leben, und nicht irgendwelche fremden Leute. Langsam schnalle ich auch, dass in der Gompa die Originalbilder zu finden sind, die zu Hause in Hamburg als Fotos schon seit Jahren mein Bett umgeben. Irgendwie ist das alles so unwirklich, spielerisch, kaum fassbar, auch wenn ich weiß, dass die Lage ernst ist.

Es ist noch eine Menge zu erledigen, abgesehen davon, dass Fraukes Muskeln insbesondere ihre Rückenmuskulatur wieder gestärkt werden muss. Die Visa-Verlängerung, Rechnungszahlung werden gerade aktiv auf den Weg gebracht. Hoffe, die VISA-Verlängerung läuft glatt. Längere Story. Details folgen, sobald Fakten geschaffen sind. Wir müssen uns langsam Gedanken darüber machen, wann wir zurückkommen. Da habe ich im Moment noch gar kein Gefühl. Ich möchte Frauke nicht überfordern. Und ich finde, es muss auch nicht alles mit Dampfkesselhochdruck laufen. Dennoch wäre es seeeeeehr hilfreich, wenn sich das gute Gespür für den Abreisetag bald einstellt, da Flüge umgebucht werden müssen. Wie die große Salami "Rückreise" insbesondere mit dem längeren Aufenthalt in Delhi in kleine handelbare Scheibchen aufgeteilt und geplant werden kann; darüber besteht überhaupt kein Zweifel. Schon mal gut.

Wie süß, die Katze, die immer bei Alexis und Natali war, kommt jetzt nachts immer in mein Zimmer. Die Nachbarin aus dem Gästehaus meinte, letzte Nacht hätte sie sogar eine Maus mitgebracht. Habe aber keine gefunden. Jedoch genehmigt sich die kleine Pussycat vorm schlaffen immer noch einen Kräcker aus der Packung. Das hat 3 Tage gedauert, bi sich dies geschnallt habe. Ich dachte, ich würde ständig vergessen, die Krümel wegzuwischen.

Ugyen, Sashi und ihre Familie sind sehr nett und unterstützen Frauke und mich, wo es nur geht, obwohl sie selbst sehr viel an der Backe haben. Auch die Mönche sind sehr nett.

Jippi, habe schon einen Infekt überstanden. Das war so einer mit heftig Gliederschmerzen und kurz vorm Fieber. Barbaras Vitamin C, Chaianprash und Tonnen von Mangos waren der Bringer. Zuerst hatte ich schiss, es würde mir auf die Lunge schlagen. Tut es aber nicht. Übrigens hier ist Schwitzdiät angesagt. Man sabbert einfach alles aus dem europäischen Schwabbelkörper heraus. Und abends gibt es dann statt Lecker Bier Limonensaft mit ‘ner Ladung Elektrolüddddde.

Also, nun geht es zurück ins Krankenhaus. Bis bald und viele Grüsse
Astrid




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