Aktuelle Seite: Home Sangha Astrids Brief an die Sangha, vom 17.7.2011

Astrids Brief an die Sangha, vom 17.7.2011

Hallo liebe Sangha,

leuchtende Berge markieren abends die vielen Doerfer an den Haengen, die man sonst nicht so sieht. Viele Gluehwuermchen leuchten mir den Weg zum Gompaland. Eine Vogelsorte am Morgen klingt wie eine Teekesselpfeife. Tja, und Rinpoches Nachbarn sind auch sehr nett. Wir machen schon unsere Spaesschen miteinander. Voll peinlich: Kuerzlich hat der bellende Hund vor dem Gompator auf der Strasse meine Hundephobie ausgeloest. Da hatten alle was zu lachen. "Dog says Good morning!". Da kann man sich wenigstens verstehen. Das sind die kleinen Erlebnisse auf den Weg in die Klinik oder wieder zurueck.

Frauke ist heute geschafft. Der ganze Prozess schlaucht doch ganz schoen. Der Druck ist auch staendig bemerkbar. Essen, mehr essen. Mobilisieren: Hinsetzen gut. Mehr hinsetzen, aufstehen. Visa-Verlaengerung. Rueckreisedatum finden, Reiseverlauf einschaetzten und planen, Physiotherapeut. Ugyens Reiseplaene. Dr. will Frauke loswerden wg. Infektionsgefahr. Das lasse ich aber nicht zu - Punkt. etc, etc. das ist alles nicht ohne. Die Zeit rast. Jeden Tag kommt was neues. Also heute ist Sonntag und in Siliguri ist es mal nicht so laut wie sonst. Gute Gelegenheit, um Kraefte fuer die Woche zu schoepfen. Auch wenn die Richtung eindeutig positiv zu bewerten ist, so ist nicht davon abzusehen, dass Frauke einfach supergeschwaecht ist. Kleinste Anstregungen ermueden sie sehr.

Hihi, 3 mal hat der Wind das schoene Kuschel-schlaf-Inlet von Barbara von den Fensterlaeden, wo es tagsueber auslueften sollte, heruntergerissen. Seltsam, trotz Megaregen weht aber irgendwie nicht so viel Wind, abgesehen von den Airconditionern. War auch kein Wind. Meine Nachbarin aus dem Gaestehaus sagte mir, der Hund haette es sich heruntergezupft und es als Sofa benuzt!!!!!

Ich mutiere hier zum indischen Landei. Meine neuen Basta-Schlappen sehen am zweiten Tag schon aus, als waeren sie 12 Jahre alt. Auf dem Gompaland muss man eben immer durch den Matsch und durch die Pfuetzen watscheln.

Auf Fraukes Tisch stehen schoene Blumen von Rinpoches Stupa mit "Dorje Drollo Markenzeichen". Rund um die grosse Stupa sind ganz dicht Bluetenstraeucher gepflanzt in gelb und in Rosa - seeehr schick.

Freitag lief hier gar nichts wegen Streik. Hier gibt es in der Region einen Dauerkonflikt. Die Bergbewohner wollen einen eigenen Bundesstaat innerhalb Indiens mit eigener Verwaltung haben. Also, beim Streik sind die meisten Menschen, insbesondere die Taxi- und Autofahrer besser zu Hause geblieben. So ein schickes Auuudooo kann da schnell zur Zielscheibe fuer Wurfuebungen mit Steinen werden. Also sagte auch ich ganz altklug, ich bleibe besser auf dem Gompaland und mache Puja oder so, bevor da irgendein "Wie-komme-ich-wieder-zurueck-Chaos" ausbricht. Schwein gehabt.  Es war Vollmond, und Puja stand ohnehin an. Also gab es Kindergartenpuja mit den ganzen Moenchen und ihren Lehrer Loponla / Yeshe. War echt suess. Einige von den kleinen Moenchen haben seeeeehr gute Stimmen. Auch koennen sie sehr kraftvoll die Instrumente spielen. An diesem Tag kamen auch einige Besucher aus der Region zu Besuch. War sehr angenehm. Mit den Frauen aus dem Dorf habe ich Reis aufs Feld getragen. War lustig. Die 3 Maedels (ausgewachsene Frauen) sind sehr nett. Nach der Puja bin ich mit dem Fahrrad auf der mal nicht so befahrenen Strasse (wegen Streik) dann zu Ugyen und Sashi nach Shivmondir geradelt. 2 x lag ich auf der Nase. Einmal machten die klebrige Hose und der schlackernde Schuh mich beim Absteigen etwas unbeweglich. rums beim Absteigen vor versammelter Manschaft. Und auf dem Rueckweg habe ich vergessen, dass es a.) keinen Ruecktritt gibt und b.) man auch auf der linken Strassenseite faehrt. Rums ins stehende Motorrad. Der Inder fragte nur recht verdaddert, ob ich keine Bremsen haette. War schon Slapstick.

So, jetzt geht es gleich zurueck zu Frauke in die Klinik. Heute gibt es lecker Melone zwischendurch!

Herzliche Gruesse und bis bald.
Astrid
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