2002 Brief von Tulku Thondup Rinpoche
Liebe Gudrun, Rolf, Andreas und Freunde,
es ist so traurig zu erfahren, daß Rinpoche hinüber in sein Reines Land gegangen ist. Aber nur zu klagen, bringt uns nicht weiter. Es ist Zeit zu erkennen wo wir sind, Gebete zu sprechen und zu meditieren. Es ist Zeit, das GLÜCK zu empfinden, daß Ihr alle Rinpoche getroffen habt und das Beste gegeben habt, Euer Leben oder einen Teil davon, dem Dharma zu widmen, so viel jeder von Euch eben konnte.
Der Sinn unserer Praxis besteht darin, unser Leben grundlegend zu verbessern und im besonderen uns auf den GROSSEN TAG vorzubereiten. Der GROSSE TAG wird zu allen und jeden von uns kommen, überraschend. Wenn es soweit ist und wir spirituelle Erfahrungen haben, Einsichten, Kraft und Verdienste, dann wird unsere Reise voller Freude und hilfreich für andere sein. Also denkt daran, Euch an dem zu freuen, was Ihr für Euch getan habt und seid Rinpoche dankbar für alles, was er mit Euch geteilt hat. Nun, dies ist die Zeit, sich bereit zu machen für den GROSSEN TAG.
Samsara ist nichts als Leid -- Krankheit und Tod. Aber wenn wir unser Dasein richtig nutzen, haben wir die goldene Gelegenheit, dieses Leben zu verwandeln in wahren Frieden, Glück und Erleuchtung. Rinpoche hat all dies gelehrt. Er hat Euch vergnügt die Kennzeichen des Samsara gelehrt: Krankheit und Tod. Er gab Euch Belehrungen zu Frieden, Glück und den Möglichkeiten unseres kostbaren menschlichen Lebens. Er hat Euch die Fähigkeiten zur letztendlichen Verwandlung von Energie verliehen, die geheimen Lehren und Segnungen. Damit seid Ihr sehr vermögend. Wenn Ihr dies erkennt, dann haltet diese Lehren in Ehren und freut Euch über die kostbaren Möglichkeiten - dadurch kommt große Kraft in Euer spirituelles Leben.
Ganz aktuell solltet Ihr, wenn Ihr dies könnt, einige Gebete sprechen und meditieren. Wenn Ihr die Zeit dafür habt, dann praktiziert die Große Rigdzin, die Kleine Rigdzin oder Guruyoga. Falls Ihr nicht viel Zeit habt, dann denkt an seine Präsenz oder visualisiert vor Euch Guru Rinpoche, der untrennbar ist von allen Buddhas und von Rinpoche. Dann betet singend (laut oder still, mit der Stimme Eures Geistes) das Sieben Zeilen Gebet und das Guru Rinpoche Mantra, so oft Ihr könnt. Dann empfangt den Segen.
Rinpoche hat die Grenzen seines physischen Körpers überschritten. Er ist Eins geworden mit der absoluten Natur, der universellen Buddhaschaft. Er ist überall. Also meditiert über seine Anwesenheit - als die Aktualität von vollkommenem Frieden, Glück und Liebe - in Euch, um Euch, überall.
Mit Gebeten meines Herzens,
Tulku Thondrup.