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Brief von Sebastian und Anne Okt.2004

Wer lebt zur Zeit hier auf dem Gompaland und was sind ihre Aufgaben?

Am laengsten wohnen hier Passang und seine Frau Chandrakala mit ihrer zweijaehrigen Tochter Dawa Lhamo. Passang ist so eine Art Maedchen fuer alles, der Hausmeister fuers Gompaland der ein Auge und eine Hand in allen Arbeiten auf dem Land hat. Er half schon als Junge in Rinpoche’s Haus aus.

Dann leben wir auch noch immer hier. Seit wir unser Retreat beendeten, haben wir versucht uns auf div. Art und Weise nuetzlich zu machen. Unser Hauptbaby (gleich nach Yeshe) ist die Bibliothek, fuer die wir gerade zwei grosse Buecherregale anfertigen lassen und einen Katalog vorbereiten. Doch dazu spaeter noch mehr.

Ausserdem sind da noch die Brueder Kela und Choesang. Die beiden kommen aus Zilnon einem Dorf in der Naehe von Tashiding in Sikkim und wohnen hier weil sie zu den ersten jungen Moenchen in unserer Gompa gehoerten.

Und damit waeren wir beim ersten wichtigem Thema dieses Briefes angelangt:

  Kela Dorje Lepcha (13) und Choesang Dorje Lepcha (12) kommen aus einer relativ gebildeten sikkimesischen Familie. Ihr Vater ist ein Lama und tibetisch Lehrer und ihre Mutter ist ebenfalls Lehrerin. Beide besuchten eine Schule bis zur 4. und 3. Klasse und sprechen ein wenig Englisch.
Sie kamen zu unserer Gompa letztes Jahr im Dezember zusammen mit zwei anderen Jungs und Lama Kunzang, ebenfalls aus Zilnon, der hier Lehrer und Lama sein sollte. Ausser diesen vier Jungs, die hier zu Lama’s ausgebildet werden sollten brachte Lama Kunzang noch seine Frau und drei Soehne (einer davon noch kein Jahr alt) mit.

 

 

Um die Geschichte kurz zu machen, Lama Kunzang verliess die Gompa zusammen mit seiner Familie und zwei der vier auszubildenden Moenche um wieder nach Sikkim zurueck zukehren.
Warum er wieder nach Sikkim gegangen ist, ist nicht ganz klar. Denn er hat sich dazu niemals wirklich geaeussert. Wir alle d.h. Ugen, Sashi und wir beide versuchten mit ihnen zu reden um herrauszufinden was passiert war, doch ohne Erfolg. Wir glauben allerdings dass es einfach zu viel Arbeit und ein zu hartes Klima fuer ihn und seine Frau war, so dass sie es bevorzugten uns und die Gompa wieder zu verlassen. Kunzang hatte viele Talente aber ehrlich gesagt wurde er seiner Aufgabe als Lehrer und Leiter der Moenche auch nicht gerecht.

Kela und Choesang sind nun als einzigste hier geblieben. Ihre Eltern wuenschen sich dass die beiden in unserer Gompa ausgebildet werden. Leider haben sie nun schon fast ein Jahr verloren, denn Lama Kunzang lehrte sie nichts was sie nicht eigentlich schon konnten und nach ihm hat sich noch kein geeigneter Lehrer gefunden. Eine Zeit lang wurden sie von Ugen und Sashi unterrichtet, doch die beiden haben nun wirklich genug zu tun (wie ihr noch sehen werdet).

Ugen schaut sich nach einem neuen Lehrer um, auch Kela’s Vater wollte dies tun, doch glaubt er in diesem Jahr keinen mehr finden zu koennen, stattdessen hat er schon einige neue kleine Moenchsbewerber aus Darjeeling und Mirik doch hat er ihren Eltern gesagt, dass sie sich gedulden muessen bis unsere Gompa so weit ist Moenche auszubilden, oder sie sollten sich nach anderen Gompa’s umschauen.

Was Kela und Choesang angeht so versuchen wir mit den beiden wenigstens einmal am Tag eine kleine Puja zu machen und an den besonderen Tagen wie Padmasambhava Tag etc. eine grosse. Ab und zu fuehren wir sie mal aus, so waren wir z.b. einmal mit ihnen in Salugara um Kalu Rinpoche’s Gompa zu besuchen und ein anderes mal auf einer Mela (Rummel). Aber das ist auch schon alles was wir fuer die beiden tun koennen.

Das Problem ist also einen verantwortungsbewusten guten Lehrer zu finden der bereit ist hier zu leben, es mit dem Klima aufzunehmen und sich auf eine neue Gompa in den Kinderschuhen einzulassen. Wer will das schon tun, wo Rinpoche unter den juengeren Lama’s doch kaum bekannt war.

Wir denken eine Loesung muss gefunden werden, damit diese zwei Jungs nicht zuviel von ihrer kostbaren Lernzeit verlieren, doch sind wir auch sehr froh und dankbar das die beiden hiergeblieben sind.

Das naehste grosse Thema ist der Chorten (die Stupa) in dem die Reliquien von Kabje Khordong Terchen Tulku Chhimed Rigdzin Rinpoche, unserem Lehrer und Meister aufbewahrt werden sollen.


Die Hauptkonstruktion des Chorten’s ist fertig bis zur Bumpa dem kugelfoermigen Hauptteil des Chorten. Was noch gemacht werden muss, ist der Choekor Chog Sum, die kegelfoermige Spitze des Chorten’s. Die Stufen am quadratfoermigen Thron wurden bereits mit Tsa-Tsa’s gefuellt. Ansonsten soll der Thron ein begehbarer Raum bleiben der eine Statue von Rinpoche und vieleicht ein paar Malereien beinhalten wird. In den naechsten Tagen wird der selbe buthanesische Kuenstler der die Statuen in der Gompa gemacht hat mit der Arbeit an der Rinpoch Statue (ca. 1.55-1.70m gross) und einer Dorje Drollo Statue (1.20m gross) beginnen. Dafuer benoetigt er ca. einen Monat.

Ansonsten bemahlt im Moment ein Lama aus der Chorten Gompa den Srog Shring, das Herz oder die Wirbelsaeule einer Stupa.

 Der Srog Shring wurde aus einem Pinienbaum aus Tashiding gemacht. In sein unteres Ende wurde ein Dorje geschnitzt und in sein oberes eine kleine

Stupa. In den Srog Shring wurden kleine Loecher gebohrt um ihn mit Ringseln (Yang Dru Reliquien) vom ersten Buddha Od Srung und mit Kubal (Reliquien) von Guru Rinpoche, Longchen Rabjam, Klu Drub und vielen anderen kostbaren Guru’s und Siddha’s zu fuellen, welche Ven. Dodrubchen Rinpoche Ugen zu diesem Zweck ueberreichte.

 Am 15. Oktober kommen dann weitere 9-10 Lama’s aus der Chorten Gompa, um mit den Vorbereitungen fuer die Puja am darrauffolgendem Tag zu beginnen, die beim Einsetzten des Srog Shring durchgefuehrt wird.

Die Bumpa wird spaeter mit vielen buddhistischen Texten und Buechern, Statuen und aller Arten von kostbaren Dingen gefuellt.

Zu diesem Zweck ist bereits der Kangyur und Tengyur, die zwei wichtigsten Textsammlungen im tibetischen Buddhismus, bestellt worden und Ugen muss lediglich das Geld noch senden, um sie zu erhalten. Der Bum, eine Sammlung von Nyingma-Tantra’s und viele andere kostbare Objekte wie Statuen, Schmuck etc. ist bereits von vielen gespendet worden.

Falls im uebrigen noch irgend jemand das Beduerfnis hat etwas zum Fuellen des Choerten’s zu spenden, dann sollte er es sehr bald tun, denn am 25. Oktober ist Einsendeschluss - von da an soll der Chorten gefuellt werden. Also hurry up!(Kontakted uns falls ihr noch was habt, vielleicht ist es ja noch nicht zu spaet.)

Insgesamt soll der Chorten gegen Mitte Dezember voellig fertig gestellt sein. Das Rabne, die traditionelle Einweihungszeromonie, soll von Ven. Choesang Rinpoche durchgefuehrt werden. Ven. Choesang Rinpoche ist ein Byangter Lama der in der Gongjang Gompa in Gangtok lebt und dessen Guru Bane Tulku war, dessen Hauptlama widerum Tulku Tsorlo, der Tsawe Lama von Chhimed Rigdzin Rinpoche war! Ven. Choesang Rinpoche hat sich generell bereit erklaert das Rabne durchzufuehren, doch unter Vorbehalt, die Einzelheiten dazu sprengen allerdings den Rahmen dieses Briefes.

Vom 21. Dezember (Tse chu – Guru Rinpoche Tag, der in diesem Monat Dorje Drollo gewidmet ist) bis zum 23. Dezember soll dann das Rabne durchgefuehrt werden und Ven. Choesang Rinpoche soll dann noch wenigstens bis zum 25. Dezember bleiben um, im Namen unserer Gompa und all den Buddhisten in der Umgebung, die Reliquien des Lord Buddha Shakyamuni am Flughafen in Empfang zu nehmen und in die Gompa zu bringen.

Und damit waeren wir beim naechsten grossen Thema - den Buddha Reliquien.

In der Zeit vom 25.-30. Dezember sollen in unserer Gompa die Reliquien des Lord Buddha ausgestellt werden.

 

 Was sind die Buddhareliquie
Die Buddhareliquien sind die sterblichen Ueberreste des Shakyamuni Buddha’s, bestehend, wenn wir uns recht erinnern, aus einem Zahn und ein paar Knochenresten. Diese Reliquien werden von der Maha Bodhi Society, einem ueber 100jaehrigen buddhistischen Verein, dessen Vice President Chhimed Rigdzin Rinpoche war, in Sarnath, dem Ort wo Buddha seine ersten Belehrungen gab, verwahrt und nur einmal im Jahr fuer ca. eine halbe Stunde der Oeffentlichkeit gezeigt.

 

Tulku Thondup klaerte uns im letzten Dezember darueber auf, dass dies die einzigsten Reliquien des Buddha sind die weltweit von allen Buddhisten als authentisch anerkannt werden.

Fuer glaeubige Buddhisten (und vielleicht nicht nur fuer Buddhisten) sind diese Reliquien eine grosse Quelle spirituellen Segens und deshalb erwarten Ugen und seine Mitorganisatoren mehr als 100.000 Besucher.

Um dieses doch recht grosse Ereignis zu organisieren hat Ugen und Sashi als handelne Vertreter der Chhimed Rigdzin Society zusammen mit diversen Vertretern buddhistischer Vereine der Umgebung (sprich Salugara, Mirik, Darjeeling, Kalimpong, Gangtok…) ein Komittee gegruendet das sich “Lord Buddha Relic Exposition Committee 2004” nennt. Darunter existieren 8 weitere Hauptkomittee’s die widerum diverse Subkomittee’s gebildet haben und immer noch bilden. (das ist indisch)

Die Kosten fuer dieses Ereignis sollen durch Spenden getragen werden und aus diesem Grund wurden bereits 3.000 Spendenbuecher gedruckt und verteilt.

Leider ist die C.R. Society immer noch nicht in der Lage auslaendische Spenden legal in Empfang zu nehmen, doch indische Spenden sind inzwischen steuerfrei. Auch hat Ugen sichergestellt, dass die C.R. Society nicht allein fuer die Finanzangelegenheiten verantwortlich ist, und im Falle eines finanziellen Verlustes alle beteiligten Organisatoren fuer einen Ausgleich mittels Spendensammlungen etc. sorgen muessen. Dies finden wir einen wichtigen und erwaehnenswerten Schritt, denn C.R.Society das bedeutet unsere Khordong Gompa.

Was nun das Ereignis an sich angeht, so ist geplant dass Ugen am 24. Dezember nach Sarnath faehrt und zusammen mit zwei oder drei Mitgliedern der Mahabodhi Society, die Reliquien am 25. Dezember hier her bringt. Die Reliquien sollen dann, wie schon gesagt, von Ven. Choesang Rinpoche am Flughafen von Bagdokra in Empfang genommen werden und auf’s Gompaland gebracht werden. Dabei werden dann auch einige eminente lokale Persoenlichkeiten wie der Chief Minister von Sikkim zugegen sein.

Auf dem Gompaland angekommen sollen die Reliquien erst einmal fuer einen Augenblick in Rinpoche’s Chorten gebracht werden. Eine kleine Puja soll gemacht werden und dannach werden sie in der Gompa fuer ca. 8-12 Std. Taeglich bis zum 30. Dezember ausgestellt.

Waehrend der gesammten 6 Tage werden so ca. 30 Lama’s (10 aus Tashiding, 10 aus Deorali Chorten Gompa, 10 aus Gongjang Monestery) permanent zugegen sein, die die Puja’s, Rituale usw. ausfuehren sollen.

Was die Puja’s in dieser Zeit angeht, so war es urspruenglich geplant, allen buddhistischen Gruppierungen, speziell den 4 tibetischen Hauptschulen, die Moeglichkeit zu geben eine ihrer Zeromonien hier durchzufuehren. Doch aus verschiedenen Gruenden ist dies nun leider nicht moeglich und so bleibt es bei den Byangter Nyingma und Kagyu Schulen.

In der Zeit vom 25. bis zum 27. Dezember sollen die Drub-Khor-Nam-Sum Zeromonien (Drowa Kundrol, Rigdzin Dungdrub, Thug Drub) durchgefuehrt werden und vom 28. bis 30. Dezember werden die Zeromonien (welche ist noch unklar) vom Kagyu Lama Pemba Tsering und seinen Moenchen aus Darjeeling durchgefuehrt.

Am 31. Dezember wird Ugen dann die Reliquien nach Sarnath zurueckbringen und Ruhe und Frieden wird wieder auf dem Gompaland einkehren, hoffentlich!

So viel zu den Buddhareliquien, kommen wir nun zum naechsten Highlight dieses Briefes.

Das Butterlampenretreat.

Auch in diesem Jahr wird das Butterlampenretreat am 25. Dezember starten und bis zum 14. Januar gehen.

In den ersten 6/7 Tagen wird der Tagesablauf sich wahrscheinlich etwas anders gestalten als in den vergangenen Jahren. Unser Vorschlag ist es die Puja’s auf die Zeit am Vormittag oder Nachmittag zu beschraenken damit wir auch etwas von den Ereignissen in unserer Gompa mitbekommen, wir etwas lernen und uns nuetzlich machen koennen! Nach dem 31. sollte sich aber das Leben hier wieder normalisieren und wir werden zu dem alten Puja-Program zurueckkehren, d.h. morgens 6 Uhr Lampenanzuenden, 7 Uhr kleine Rigdzin, 8 Uhr Fruehstueck, 9.30 Uhr grosse Rigdzin, 13 Uhr Mittag, 14.30 Lampenanzuenden, 15.30 Butterlampengebet, 19 Uhr Abendessen, 20 Uhr kleine Rigdzin und zwischendurch Lampenputzen!

Ausserdem wird es in den ersten Tagen aus Sicherheitsgruenden nicht erlaubt sein in Zelten zu schlafen. Wir alle muessen entweder in Bambushuetten oder in den umliegenden Hotels unterkommen. Um die richtige Zahl von Huetten bauen zu lassen ist es aeusserst wichtig dass ihr euch rechtzeitig anmeldet, d.h. mindestens einen Monat vorher! Die Huetten bauen zu lassen kostet einiges und dauert auch mindestens ca. zwei Wochen, deshalb wollen wir es natuerlich vermeiden zuviele davon zu bauen.

Es ist geplant dass Tulku Tsering Nyima (der Sohn von Rinpoche’s Bruder Ugen Chosang) aus Khordong in Tibet uns hier in Indien besuchen kommt und all den Veranstaltungen in dieser Zeit beiwohnt. Wahrscheinlich wird er dann auch an unseren Puja’s teilnehmen, was unser aller Wunsch ist. Das waere eine weitere Quelle des Segens fuer alle Schueler Rinpoche’s und ein weiterer Schritt in Richtung zusammenarbeit mit unserer Schwester und eigentlichen Hauptgompa in Tibet!

Wie dem auch sei, das alles haengt im Moment noch von der Genehmigung der chinesischen Behoerden ab, denn noch immer ist es den Tibetern nicht erlaubt frei zu reisen.

Eine weitere Neuheit dieses Jahr ist die Idee, dass wir versuchen wollen das Geld fuer das Butterlampenretreat oder wenigstens fuer die Butterlampen schon vorher zusammenzubekommen (Einzelheiten folgen im Brief), um dieses nun schon traditionelle Retreat zu sichern. Der Grund dafuer ist die abnehmende Teilnehmerzahl und die Vorteile waeren 1. den Veranstaltern die auch schon traditionellen “Kopfschmerzen” zu erleichtern und 2. denjenigen die zwar etwas Geld aber keine Zeit haben die Moeglichkeit zu geben auch ihren Teil am Lichtopfer beizutragen und 3. fuer jene die zwar Zeit aber nur wenig Geld haben waere das Retreat auch billiger, wenn alles extrem gut laeuft vielleicht sogar auf Spendenbasis. Nun ja das waere jedenfalls schoen und einen Versuch ist es auf jeden Fall wert, oder?

Als naechstes moechten wir euch noch von dem Stand des Projektes “Bibliothek” berichten.


Nach unserem ersten Spendenaufruf im Juni haben wir so ca. 80.000 Rupis (das sind so etwa 1.450 Euro) gesandt bekommen. Daraufhin haben wir noch einen zweiten “Nachruf” gemacht, indem wir sagten: Leute das ist schon richtig viel, aber noch nicht genug um unsere Idee fuer die Bibliothek wirklich werden zu lassen. Die Antwort waren nocheinmal 70.000 Rupis und viele unterstuetzende Briefe. So das wir anstatt der gefragten 100.000, 150.000 Rupis hatten. Noch einmal vielen Dank an alle!!!

Die Euphorie ueber die viele Unterstuetzung hat sich allerdings inzwischen gelegt, da wir sehen mussten, dass es mit zwei blossen Regalen nicht getan ist, die Tischler schon doppelt so lang wie geplan an den Regalen arbeiten, Die Maler rumschludern und diverse andere Probleme aufgetaucht sind die das gesammelte Geld so langsam aber sicher auffressen.

Wie dem auch sei, die Regale werden wohl hoffentlich bis Dezember fertig und zum Teil mit Buechern gefuellt sein, fuer die wir im Moment einen einfachen Katalog vorbereiten. Ausserdem wird es noch einen grossen runden Tisch und 6 Stuehle geben und wir werden noch versuchen das schon vorhandene Regal, das in eine (jahreszeit bedingte) feuchte Wand eingebaut worden ist, von hinten abzudichten. Doch nicht nur das Geld wird uns langsam wieder knapp, sondern vorallem unsere Zeit hier. Fuer die Sanierung der Fenster wirds wohl nicht mehr reichen, doch vielleicht kann das ja jemand anders nach uns uebernehemen!?

Finally, kommen wir nun zu der Geldgeschichte.

Wie immer wird fuer all die Veranstaltungen, Arbeiten und Aktivitaeten Geld gebraucht und es faellt uns etwas schwer dies zu sagen, aber es handelt sich hier um eine ganze Menge.

Fangen wir an mit dem wohl teuersten Event – der Ausstellung der Reliquien. Hierfuer werden immense Summen benoetigt. So hohe, das wir uns nicht trauen sie einfach so hier zu sagen. Allerdings kuemmert sich Ugen hierfuer um inlaendische Unterstuetzung, ohne die das ganze Ereignis nicht moeglich waere. Trotzdem wuerde es ihm das Leben sicherlich um einiges erleichtern, wenn er auch von uns finanzielle und moralische Unterstuetzung bekommen wuerde, die ihm den Ruecken staerkt.

Auch fuer den Chorten ist nicht genug Geld da. Um den Kangyur/Tengyur zu kaufen, die Statuen zu bezahlen und die Bauarbeiten zu beenden werden mindestens noch 3–400.000 Rupis (ca. 7.000 Euro) gebraucht.

Was das Butterlampenretreat angeht, so haben wir im vergangenden Jahr fuer

Das Dalda (Lampenfett) Rs 1.85.480 / Euro 3.500
Loehne und Gehaelter Rs 23.440 / Euro 440
Essen Rs 40.318 / Euro 760
Tsog (Opfergaben) Rs 39.377 / Euro 740
Diesel Rs 24.722 / Euro 460
Elektrik Rs 8.300 / Euro 160
Lama’s Rs 19.000 / Euro 360
Bambushuetten Rs 15.000 / Euro 280
Und Anderes Rs 3.700 / Euro 70
Insgesamt: Rs. 3.59.538/Euro 6.770

Ausgegeben. Die Preise haben sich natuerlich geaendert und in diesem Jahr wird sicherlich mehr Geld fuer z.B. Tsog ausgegeben. Doch das haengt natuerlich am Ende alles von uns ab.

Wir persoenlich faenden es sehr sehr schoen, wenn wir dieses Jahr schon vor dem Butterlampenretreat sagen koennten, dass das Geld fuer’s Dalda (Lampenfett) schon da ist und damit die Opferung der 100.000 Butterlampen so gut wie sicher gestellt ist. Wir glauben dass das Butterlampenretreat eine Methode ist, welche uns von Rinpoche hinterlassen wurde, die nicht nur zu Glueck und Frieden in der Welt beitraegt, sondern auch ganz besonders in unserer eigenen Sangha. So wie wir die Lage hier sehen liegt es ganz bei uns, ob dieses Butterlampenretreat stattfindet und erfolgreich ist oder nicht.

Dies sind die drei wichtigsten Dinge fuer die im Moment Geld benoetigt wird. Daneben gibt es natuerlich noch eine Unmenge an grossen Kleinigkeiten die mal gemacht werden muesten, wie zB. Die Fenster in der Gompa, der Fussboden im ersten Stock, das pflastern der Kora, die Mauer um die Gompa und vieles vieles mehr. Doch das muss wohl alles warten.

Wie koennt ihr nun Spenden machen?

Unser Vorschlag ist, dass die Spenden in jedem Land seperat gesammelt werden und dann entweder mit Reisenden geschickt oder wenn’s nicht anders geht per Bank nach Indien ueberwiesen wird.

Doch falls dies ein zu langwiriger Prozess ist, ist es auch okay wenn ihr das Geld einfach auf unser Konto ueberweist (Anne Wanitschek Berliner Sparkasse Bank BLZ 10050000 Kontonr: 4164012779 (IBAN: DE58 1005 0000 4164 0127 79 BIC: BE LA DE BE xxx) und wir heben es hier direkt vor Ort ab. Doch bitte, bitte schreibt uns wann und fuer was ihr Geld sendet und vermerkt das auch als Zweck beim Ueberweisen, ansonsten wird es ein grosses Durcheinander geben und wir koennen dann nicht dafuer sorgen, dass das Geld benutzt wird wofuer es bestimmt war.

Also liebe Sangha, Freunde, Verwandte, Bekannte und auch Unbekannte, lasst euch nicht lumpen und helft bitte das Unmoegliche wahr zu machen.

Am Ende habe ich noch drei weniger erfreuliche Nachrichten fuer Euch.

Ven. Pema Wangchug ein Freund Rinpoche’s schon zu Kinderzeiten, ist kuerzlich in seinem Drei-Jahres-Retreat in der Naehe von Khordong/Tibet verstorben.

Rinpoche ernannte ihn zum Hauptlama vom Khordong Kloster in Tibet nachdem Ven. Sonam Ozer, der letzte Hauptlama, gestorben war. Ven. Pema Wangchug zog es aber vor, sich ins Retreat zurueckzuziehen, welches er nach einem Besuch Ugens in seinem Haus begann.

Und auch Ven. Gosse Lama, ebenfalls ein alter Freund Rinpoche’s und der Hauptlama im Gelugpa Kloster in Sarnath/Inien ist kuerzlich gestorben.

Und, viele werden’s schon wissen, Ven. Bokar Rinpoche, ein bekannter und beliebter Lama der Kagyu Schule, vollfuehrte auch den Akt der Vergaenglichkeit und starb am 16. August (wenn wir uns recht erinnern). Zur 49- Tage-Zeromonie am 04. Oktober versammelten sich Unmengen von Menschen in Mirik, unter ihnen Persoenlichkeiten wie der junge Karmarpa und Kalu Rinpoche und viele Minister etc..

Also gut, das waren so in etwa die Informationen die wir in den letzten Tagen fuer Euch zusammengetragen haben. Alles was hier steht ist mit Ugen abgesprochen worden, doch versteht das bitte nicht falsch, alles unterliegt der Vergaenglichkeit und der Veraenderung und dieses Gesetzt ist, glauben wir, besonders in einem gesegneten Land wie Indien wirksam.

Was wir sagen wollen ist, alle hier aufgezaehlten Plaene, Probleme und Ideen koennen und werden sich wahrscheinlich auch noch im Laufe der Zeit veraendern. Doch wir, oder jemand anderes, werden versuchen euch in den naechsten 2/3 Monaten ueber alle Veraenderungen und Ereignisse auf dem Laufenden zu halten, soweit das eben moeglich ist.

Ihr koennt uns natuerlich immer schreiben (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) wenn euch etwas im speziellen interessiert, wenn ihr Fragen oder Ideen habt! Wir freuen uns immer ueber Post. Und wie schon gesagt, falls ihr Geldspenden auf unser Konto ueberweist, lasst es uns bitte wissen!

Natuerlich koennt ihr euch auch mit Ugen direkt in Verbindung setzen (00901 353 2581358, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und euch alle Info’s aus erster Hand holen, doch ist Ugen ein zur Zeit sehr gefragter Mann und es gab in der Vergangenheit haufig Probleme mit seinem Komputer oder der e-mail. Vielleicht sendet Ihr uns eine Kopie eurer e-mail an ihn, so dass wir dann sicherstellen koennen, dass die Nachricht auch angekommen ist, das wuerde vielleicht dem einen oder anderen Missverstaendniss vorbeugen.

Als letztes haben wir jetzt noch eine persoenliche Bitte an unsere Sangha Freunde.

Bitte kommt hier her und zeigt euer Interesse an diesem Platz! Wir meinen nicht nur fuer die Zeit Dezember/Januar sondern mehr allgemein. Rinpoche sagte einmal zu uns: “This is my place here I can protect you!”(“Dies ist mein Platz, hier kann ich Euch beschuetzen!”), demzufolge ist dieser Ort auch ganz besonders unser Platz. Wir sollten uns nicht durch die verschiedensten Hindernisse davon abhalten lassen diesen gesegneten Ort so oft es geht zu besuchen oder vielleicht sogar fuer laengere Zeit hier zu leben und uns aktiv an der Gestaltung der Gompa und ihres Umfeldes zu beteiligen.

Schon immer war es Ugen’s und Sashi’s Wunsch, dass wir hier her kommen und am Leben in der Gompa teil haben. Nicht nur mit unserem Geld, nein auch mit unseren Haenden und Koepfen. Im Januar ist unser beider Zeit hier abgelaufen, dann muessen wir zurueck nach Deutschland, wer wird hier dann regelmaesig Puja machen? Wer wird ein Auge auf die Jungs, die Besucher oder die Arbeiter werfen und ihnen sagen wenn sie sich falsch verhalten? Wer wird sie loben und unterstuetzen wenn sie etwas gutes tun? Wer wird sich fuer unsere Gompa einsetzen falls dies noetig ist, wenn nicht die Sangha? Und wie kann die Sangha etwas fuer die Gompa tun, wenn keiner von uns hier ist?

Wir wollen nicht den Moral Apostel spielen und wir wollen auch nicht dass jemand hier her kommt um dies zu tun. Doch wir wollen zeigen das wir uns ein wenig Sorgen machen und wuerden es gerne sehen, dass sich ein paar mehr Leute um die Gompa kuemmern, und zwar am besten das ganze Jahr ueber und nicht nur wenn ein Rinpoche uns hier mit seiner Gegenwart segnet oder grosse Veranstaltungen stattfinden!

Heute war Neumond, der letzte Tag im tibetischen 8. Monat der dies Jahr ein Da nak (schwarzer Mond Monat) war und noch dazu ein Tag mit einer teilweisen Sonnenfinsternis – ein energetisch sehr starker Tag. Und heut haben wir beim Blaettern im Kalender festgestellt, das der Monat in dem all diese Ereignisse stattfinden werden ein Tashi Dawa (ein Gluecks Mond Monat) ist.
In diesem Sinne –

Moege alles gluecksverheissend sein! Gehabt euch wohl –

Eure Anne und Sebastian (und auch Yeshe-la)



SAMAYA

per Email vom 19. Oktober 2004

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