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Am Montag, dem 17. 6. wurde um 9 Uhr mit der Praxis "Kar gLing Zhi Khro"-gespr.: Kar ling Shi Tro-( von Karma Lingpa entdeckte Textsammmlung, Friedliche und Zornvolle Gottheiten u.s.w.) begonnen, die den ganzen Tag fortgeführt wurde.
Am Dienstag, dem 18.6. wurde "Rigdzin Duepa ( aus Longchen Nyingthik) den ganzen Tag praktiziert. Während der Mittagspause praktizierten die Schüler die "Große Rigdzin" ,von Gudrun geleitet. Am Montag und Dienstag wurde eine einfache Verbrennungsstupa an dem ausgesuchten Ort gebaut. An diesem Ort war in der Vergangenheit wiederholt der Blitz eingeschlagen, was ein Zeichen für seine Reinheit ist.

Die viereckige Stupabasis hat eine viereckige Öffnung an jeder Seite, um das Feuer anzuzünden und die Möglichkeit zu geben, das Feuer zu beobachten. Der runde obere Teil hat Löcher in den 4 Hauptrichtungen in der Form der jeweiligen Symbole (Kreis, Viereck, Halbkreis und Dreieck).

Am Mittwoch, dem 19.6. begann um 10 Uhr die Dorje Sempa Puja am Verbrennungsort. Nach einer Stunde war Mittagspause. Dann praktizierten die Schüler die "Kleine Rigdzin" in der Gonpa, während die Mönche Vorbereitungen trafen, um Rinpoches Körper vom Thron zu nehmen.

Die Kiste mit Rinpoches Körper wurde dann vom Thron genommen und in einer Prozession um die Gonpa herum und dann zum Verbrennungsplatz getragen, wo sie neben den Chörten (Stupa) gestellt wurde. Kathok Rinpoche (einen Spiegel und Bumpa haltend) nahm eine Reinigung des Ortes vor und opferte den Torma für die Stupa. Die Dorje Sempa Puja ging weiter bis zur Pause um 1.30Uhr mittags.

Nun opferte jede(r) den letzten Katak. Im selben Moment, als die Lamas die Puja fortführen wollten und der Körper in den Chörten gehoben werden sollte, kamen 19 Schüler aus Europa an, deren Flugzeug Verspätung hatte. Nachdem sie den Katak geopfert hatten, ging die Puja weiter während der Körper dreimal um die Stupa getragen wurde, zu seiner Spitze gehoben wurde und auf ihren inneren Grund herabgesenkt wurde. Ein Opfertisch war vor der Stupa aufgestellt, an der Seite, an der alle saßen. Ein Torma (Gegs gTor) wurde an die Behinderer geopfert.

Dann vollführte Kathok Rinpoche Niederwerfungen, dreimal in die 4 Richtungen. An jeder der vier Seiten der Stupa verneigte er sich nochmals, bevor er das Feuer ansteckte. Das Feuer brannte sofort. Der erste dünne Rauch stieg gen Westen, wo die Gonpa steht; der folgende dicke Rauch wurde in den Nordwesten geweht.

Ein lautes krachendes Geräusch war über unseren Köpfen zu hören, ohne irgendwas Sichtbares, das es hervorgerufen haben könnte.

Sobald das Feuer brannte, klarte der bewölkte Himmel über dem Verbrennungsplatz auf. In östlicher Richtung, wo der Halbkreis der Stupa hinzeigt, wurde ein sehr klarer Halbmond sichtbar. Sonne und Mond waren zur gleichen Zeit da.

Ringsherum waren Wolken mit recht ungewöhnlichen Formen, einige Leute sahen einen Schneelöwen mit einem Juwel auf seinem Rücken, verschiedene Formen von Reitern und andere Formen.
Noch zwei Leute aus Deutschland kamen an, die ihren Katak ins Feuer opferten.

Rinpoches Kopf war mit einem Urgyen Padzha (Lotushhut, wie ihn Guru Rinpoche trägt) gekrönt, der abgenommen wurde, als das Feuer schon brannte. Nun wird Tulku Urgyen ihn für Rinpoches zukünftige Inkarnation aufbewahren.

Der Körper verbrannte sehr schnell, nach zwei Stunden war nur noch ein Teil des Kopfes übrig. Der Schädel fiel in die Nähe der Öffnung an der nördlichen Seite der Stupa und zerbrach sofort in zwei Teile. Kathok Rinpoche schaute hinein und sah das Bild eines Dorje in dem Schädel. Dann gab er ihn zurück ins Feuer.

Gegen 5 Uhr war das Feuer und die Puja beendet. Um 7 Uhr wurden alle Öffnungen der Stupa versiegelt. Von nun an sitzen Leute an der Stupa und praktizieren ununterbrochen, auch während der Nacht.

Um 8 Uhr praktizierten Ven. Sherab Raldi und alle westlichen Schüler die"Große Rigdzin" in der Nähe der Stupa, von Gudrun geleitet. An diesem Abend wurde die Gonpa komplett gereinigt und viele Tormas hergestellt.

Am Donnerstag, dem 20. 6. um 7 Uhr wurden an jeder Seite der Stupa Opfertische mit vielen Tormas aufgestellt. Um 9 Uhr begann die Praxis des Rigdzin Duepa, die den ganzen Tag praktiziert wurde. Vor Mittag gab es ein leichtes Erdbeben, das 10 Sekunden andauerte. Am Nachmittag und am Ende der Puja wurden viele Gebete für Rinpoches schnelle Wiedergeburt rezitiert und ein sehr großer Tsog wurde geopfert, bevor die Puja gegen 7Uhr endete.

Bis zum 49. Tag nach Rinpoches Übergang ins Reine Land werden mindestens acht Mönche aus Tashiding täglich Puja in der Gonpa ausführen. Jeden siebenten Tag, jeden Donnerstag, wird eine besondere Puja mit großer Tsogopferung stattfinden. Den Abschluß wird am 49. Tag eine besonders große Zeremonie bilden. Auch am nächsten Vollmond, der Rinpoches Geburtstag ist, wird eine spezielle Zeremonie stattfinden.

Wir können Rinpoches Präsenz und Liebe hier sehr stark fühlen. Er ist mit uns und in allem. Auch aus Europa kommen gute Nachrichten von Regenbögen in Warschau und viele Menschen praktizieren zusammen in Harmonie an vielen Orten.

Geschrieben von Hilke im Auftrag von Tulku Urgyen

übersetzt von Anne Yontan Lhamo/ Berlin

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